H O M E

Siehe auch Flugtheorie.de

J. Peter Apel

9.7.2008

Eine Reise mit dem Raumschiff

Theoretisch wären Reisen mit einem sehr schnellen Raumschiff möglich. In vielleicht 15 Lebensjahren (der Raumfahrer) einmal rund um den Kosmos. Theoretisch! Was würde ein Raumfahrer auf solch einer Reise sehen?

Er legt von der Erde ab und beschleunigt sein Raumschiff. Auf Grund des (normalen) Dopplereffektes wird entgegen kommendes Licht kurzwelliger, also blauer. Das liegt daran, daß die Abfolge von Welle zu Welle in immer kürzeren zeitlichen Abständen erfolgt, was eine Frequenzerhöhung des Lichts darstellt. Dem Raumschiff folgendes Licht (Funkverbindung) wird dagegen langwelliger, röter. Diese Effekte bestimmen wesentlich das, was ein Raumfahrer in einem schnellen Raumschiff sieht.

Nach vorn sieht ein Raumfahrer bei steigender Geschwindigkeit die bekannten Sterne verschwinden, dafür neue auftauchen. Es ist der normale Dpplereffekt. Je schneller das Raumschiff wird, umso mehr werden normal leuchtende Sterne vor dem Raumschiff blauer, ab ultraviolett unsichtbar. Sterne mit Infrarotlicht, die noch nicht leuchten, da sie dafür noch nicht heiß genug sind, werden dagegen neu sichtbar und sehen wie normale aus. In bestimmtem seitlichen Winkel sind die Sterne noch in ihrer Ursprungsfarbe sichtbar. Bei ganz langsamen Geschwindigkeiten 90° querab, bei Lichtgeschwindigkeit 45° nach vorn. Nach hinten wird die Freqeunz des Lichts der Sterne kleiner. Ihre Farbe wird dadurch röter. Ab Inrarot sind sie dann nicht mehr sichtbar.
Bei Lichtgeschwindigkeit haben sich die Frequenzen des Lichts voraus liegender Sterne verdoppelt, Licht von hinten ist ganz verschwunden, alle Frequenzen sind zu null geworden. Licht von hinten, das dem Raumschiff ja hinterher läuft, hat keine Schwingungen mehr. Das ist so, als wenn eine Boot auf den Wellen mit ihnen fährt. Es bewegt sich nicht mehr auf und ab, schwingt also nicht mehr. Obwohl die Wellen natürlich weiterhin da sind. Nach vorn sieht ein Raumfahrer Sterne, die eigentlich kalt sind, nach hinten sieht er gar nichts mehr. In einem Kreis 45° nach vorn wären die Sterne normal sichtbar.
Soweit die Erscheinungen, wie sie sich nach Newtonschen Physik ergeben. Es ändert sich aber noch entscheidendes mehr, wie folgt.

Auf Grund der Zeitdilatation laufen alle atomaren wie biologischen Prozesse im Raumschiff langsamer ab. Das heißt, auftreffende Lichtfrequenzen werden von der Materie wie auch der Körper der Raumfahrer durch ihren langsameren Zeitgang als höhere Frequenzen wahrgenommen. Natürlich nicht nur wahrgenommen, sie wirken auch so, so, als ob sie wirklich mit höherer Frequenz angekommen wären. Beim Dopplereffekt ist es ja auch egal, ob die Schallquelle sich dem Empfänger oder der Empfänger sich der Schallquelle nähert, in beiden Fällen steigt die Frequenz der Schallwellen und damit ihre tatsächliche Wirkung auf den Empfänger an, beim sich entfernen verringern sich die Frequenzen natürlich.
Das heißt, bei Lichtgeschwindigkeit des Raumschiffes erhöhen sich die Frequenzen von auf das Raumschiff auftreffenden Lichts bis ins unendliche. Aus Lichtstrahlen werden über Röntgenstrahlen Gammastrahlen. Die töten alles biologische. Die Strahlenwirkungen sind das, was Geschwindigkeiten von biologisch besetzten Raumschiffen begrenzt.
Käme das Raumschiff auf die Geschwindigkeit, bei der die Hintergrundstrahlung von etwa 3° Kelvin als normales Licht sichtbar würde, sähe der Raumfahrer eine Farbwand vor sich: aus dem Inrarot auftauchend und bei weiter steigender Geschwindigkeit über blau wieder im Unltraviolett verschwindend.

Die optische Navigation eines Raumschiffes ist nur so lange möglich, wie sich die von hier bekannten Galaxien noch in ausreichendem Maße seitlich erkennen lassen. Auch das begrenzt eine schnelle Reise durch den Kosmos. Der Mensch ist von Anfang bis zum Ende in seinen Möglichkeite bekniffen, den Kosmos beherrschen zu können oder: die Bäume wachsen nicht in der Himmel.