Jan Peter Apel

Relativistische Geschwindigkeiten

5.3.2012

Man gehe auf einen Berg der Alpen zwischen München und Stuttgart. Von München nach Stuttgart fahre ein Zug mit halber Lichtgeschwindigkeit. Von Stuttgart nach München ebenfalls. Auf der Strecke brenne alle 150 Kilometer ein großes weit leuchtendes Feuer. Man fotografiere alle Millisekunde, also 1000 Mal in der Sekunde. Die Züge sind dann jeweils an einem der Feuer. Beim Auswerten der Bilder stellt man fest, daß die Züge mit halber Lichtgeschwindigkeit fahren und sich gegenseitig mit ganzer Lichtgeschwindigkeit annähern. Alles fotografisch dokumentiert, so, wie man Sternbewegungen am Himmel fotografisch dokumentiert und ausmißt. Würden die Züge mit Lichtgeschwindigkeit fahren, hätten sie eine Differenzgeschwindigkeit von doppelter Lichtgeschwindigkeit, mit der sie sich gegenseitig annähern. Was hat man erlebt? Daß man von der Schule falsch belehrt wurde. Danach dürften sich die zwei Züge nicht mit der Summe ihrer Geschwindigkeiten gegenseitig annähern. Würden sie mit Lichtgeschwindigkeit fahren, würden sie sich auch nur mit Lichtgeschwindigkeit annähern. Obwohl sie es in der Realität, wie gesehen und fotografiert, tun. Die Lehre liegt also nachweislich falsch. Wie kommt das? Sie hat da was vom Einstein nicht richtig verstanden. Was?

Man gehe vom Berg herab und setze sich in einen der Züge, die mit halber Lichtgeschwindigkeit fahren. Wieder fotografiere man jede Miilisekunde. Aber, was ist nun? Nun ist man bei jedem Bild nicht mehr an einem der Feuer, sondern schon ca. 23 km an ihm vorbei! Bei scheinbar gleichen Zeitabständen, einer Millisekunde, legt man eine größere Strecke zurück. Ist die Entfernung kürzer geworden? So etwas sagt ja auch die Schule, weil mathematisch damit etwas aufgeht. Wie aber bitte, soll das gehen? Kann Mathematik Süddeutschland dehnen und schrumpfen lassen? Es gibt Leute, die glauben das. Und zwar sogar die, die sagen, was die Schule sagen soll! Noch immer aber bestimmt die Natur was wie funktioniert. Was mathematisch aufgeht oder nicht, ist dafür bedeutungslos.
Die Uhr, die die Kamera alle Millisekunde auslöst, läuft im Zug dadurch, daß der sich bewegt, langsamer. Das heißt, sie macht in größeren Zeitabständen als zuvor auf dem Berg ihre Bilder. Dieses langsamere Laufen der Uhr nennt sich Zeitdilatation. Man selbst lebt im Zug auch langsamer, merkt es aber nicht. Aber nur solange, wie man nicht weiß, daß die Zeit für eine Strecke von Feuer zu Feuer kürzer ist, als sie auf dem ruhenden Berg verging. Der Tacho in der Lok zeigt auch tatsächlich eine höhere Geschwindigkeit an als halbe Lichtgeschwindigkeit. Vom Berg aus gesehen wäre also feststellbar, daß der Tacho der Lok ca. 173 000 km/h anzeigt, obwohl der Zug auf Grund der Beobachtung vom Berg, also aus Ruhe, tatsächlich nur mit halber Lichtgeschwindigkeit, also nur mit 150 000 km/s, fährt.

Die Züge fahren natürlich real mit nur einer einzigen wahren gleichen Geschwindigkeit. Es ist die, die in der Natur vom Berg her aus Ruhe beobachtet wird. Die Messungen der Geschwindigkeiten in den Zügen aber ergeben eine andere, höhere. Warum? Weil die Uhren in den Zügen durch die Geschwindigkeit der Züge eine Zeitdilatation, eine Zeitgangverlangsamung, erfahren. Die Geschwindigkeiten, die sich durch mit Zeitdilatation behafteten Uhren ergeben, nennen sich relativistische Geschwindigkeiten.

Lichtgeschwindigkeit ist die mit einer ruhenden Uhr gemessene absolute Geschwindigkeit.
Relativistische Geschwindigkeiten sind die, die mit bewegten Uhren gemessen sind.

Der maximalen absoluten Geschwindigkeit von Lichtgeschwindigkeit entspricht die relativistische maximale Geschwindigkeit von unendlich. Die Uhr in einem mit Lichtgeschwindigkeit bewegten Objekt zeigt keinen Zeitverbrauch für beliebige Strecken an, sie steht.
Jetzt kommt das zustande, was die Schullehre falsch verstanden hat: die Differenzgeschwindigkeit der Züge sei nicht die Summe der Einzelgeschwindigkeiten. Aber, welche Geschwindigkeiten? Genauer, mit welcher Uhr gemessene Geschwindigkeiten? Die mit ruhender Uhr gemessenen Geschwindigkeiten jedenfalls nicht, das beweist ja die Beobachtung vom Berg.  Wäre es triotzdem so, müßten die Züge sich mit 240 000 km/s
statt mit der geometrischen Summe von 300 000 km/s einander annähern. Würden die Züge mit Lichtgeschwindigkeit fahren, würde nach Schule die Differenzgeschwindigkeit zwischen ihnen auch nur Lichtgeschwindigkeit sein. Beides ist aber weder nachvollzieh- noch beobachtbar.
Die Wahrheit ist wie folgt: Die mit den Borduhren gemessenen relativistischen Geschwindigkeiten sind 173 000 km/s für jeden der Züge. Damit müßte die Geschwindigkeit, mit der sich beide Züge gegenseitig annähern, das doppelte, also 346 000 km/s sein. Es sind aber nur relativistische 277 000 km/s. Es ergibt sich mit der relativistischen Korrektur weiter, daß die Züge, wenn sie mit Lichtgeschwindigkeit führen, das ist nach den Borduhren unendliche Geschwindigkeit, eine Differenzgeschwindigkeit von auch nur unendliche haben. Doppelt unendlich gibt es nämlich nicht.

Diese bezifferten Zusammenhänge relativistischer Geschwindigkeiten sind die, die von den Schule fälschlicherweise auch absoluten Geschwindigkeiten zugeordnet wird! Die Schule macht gar keine Unterschiede zwischen absolut und relativistisch. Zwei Züge, die mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander zu rasen, nähern sich sehr wohl mit doppelter Lichtgeschwindigkeit! So, wie es die Bilder vom Berg bei halber Lichtgeschwindigkeit zeigen. Weder die Rheinland-Pfälzer noch die Bayern lassen sich ihre Länder schrumpfen! Nur der Insasse, der nicht weiß, daß seine Uhr langsamer geht, "glaubt", daß die Entfernungen kürzer würden!

Der Hauptfehler bei allen Geschwindigkeitsbetrachtungen in der Physik ist der, daß nie darauf geachtet wird, mit welchen Uhren kalkuliert wird! Man nimmt und denkt immer nur an die, die man am Arm trägt oder die an der Wand hängt. Es gibt für ein bewegtes Objekt nur eine absolute Geschwindigkeit, aber unendlich viele relativistische Geschwindigkeiten aus unendlich vielen möglichen Zeitdilatationswerten.

Absolute Geschwindigkeiten addieren sich absolut, euklidisch geometrisch,
relativistische Geschwindigkeiten addieren sich relativistisch.

Relativistische Geschwindigkeiten sind nun aber nicht etwa nur fiktive Geschwindigkeiten, denn: relativistische Geschwindigkeiten sind die, die den Impuls, also die Wucht, von Materiekörpern bestimmen! Der Impuls einer Masse ist bei Lichtgeschwindigkeit unendlich, weil die relativistische Geschwindigkeit dabei unendlich ist! Jedes noch so kleinste Teilchen muß mit unendlicher Energie beschleunigt werden, um auf Lichtgeschwindigkeit zu kommen. Deshalb der irre Energieaufwand von Megawatt in Beschleunigern, obwohl z. B. ein zu beschleunigendes Elektron nur 0, 000 000 000 000 000 000 000 000 000 001 Gramm wiegt! Die Folge dieser Zusammenhänge der Natur ist: für die Newton´sche Physik ist die relativistische Zeit maßgebend! Oder anders ausgedrückt: die Newton´sche Physik ist relativistisch. Für die Züge dieses Beispiels bedeutet das, daß ihre Zerstörungskraft bei einem Crash die ist, die sich aus ihren der Zeitdilatation unterliegenden Borduhren bestimmt und nicht aus ihren wahren absoluten Geschwindigkeiten. Ein Zug mit halber Lichtgeschwindigkeit von absolut 150 000 km/s macht also so viel kaputt, wie aus seiner relativistischen Geschwindigkeit von 173 000 km/s resultiert.
Die Natur ist nicht so leicht zu durchschauen. Aber, so irre kompliziert und sogar noch überirdisch und damit nicht verstehbar, wie sie Einstein mathematisch entwickelte, ist sie Gott sei Dank nicht.

Erkenntnisse.
Es gibt eine absolute Zeit! Sie bestimmt die wahren geometrischen Geschwindigkeiten im dreidimensionalen Raum des Kosmos. Sie ist die, die eine Uhr hat, die sich nicht bewegt, also in Ruhe ist. Wann ist eine Uhr in Ruhe? Wenn sie mit der schnellst möglichen Zeit läuft, die es in diesem Kosmos gibt. Das ist die Null-Zeit. Sie ist eine kosmologische Konstante dieser Welt und stellt einen Nullpunkt dar. Mit dieser Null-Zeit-Uhr gemessene Geschwindigkeiten sind die wahren gegenüber der Geometrie des Kosmoses und diese addieren sich ganz normal. Wie findet man heraus, ob eine Uhr in Ruhe ist? Man messe die Lichtgeschwindigkeit in allen drei Raumrichtungen. Bestehen Unterschiede, ist die Meßuhr nicht in Ruhe.

Die Aussage der Schule, daß sich zwei Züge, die mit jeweils Lichtgeschwindigkeit aufeinander zu rasen, eine Differenzgeschwindigkeit von auch nur Lichtgeschwindigkeit hätten, ist falsch! Daran ändert auch die Begründung nichts, daß eine größere als Lichtgeschwindigkeit unzulässig sei, denn:

Eine absolute Differenzgeschwindigkeit (mit der Null-Zeituhr gemessen) ist keine Geschwindigkeit, die ein reales Objekt hat!

Oder nach neuerem Sprachgebrauch: es können keine Informationen von einem zum anderen Zug fließen. Nur Einstein definierte Differenzgeschwindigkeit als reale Geschwindigkeit, indem er nach Belieben einen zweier bewegter Objekte als Fixpunkt nahm, so daß der andere tatsächlich doppelt so schnell wie Licht sein müßte. Diese Sicht Einstein´s ist falsch! Denn, ob sich ein Objekt bewegt oder nicht, sagt ihm seine eigene Zeitdilatation und nicht Einstein.

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