Jan Peter Apel
Die Regeln der Pphysik
1. Die Natur ist vollkommen durch Ursache-Wirkungs-Prinzipien bestimmt.
Wirkprinzipien
sind nur findbar, nur verbal beschreibbar und nicht definierbar. Es
gibt keinen Freiraum, eine physikalische Sache so oder so sehen zu
können, es gilt einzig die Sicht (der Kontext) der Natur. "Man kann es
doch auch so sehen" ist in der Physik absolut verboten. Es ist heraus zu finden, wie etwas gesehen werden muß. Und diese Sicht ist das natürliche Koordinatensystem. In ihm sind
alle an Geschehnissen beteiligten physikalischen Größen invariant.
Z.
B. kann für Luftraftentstehungen nicht der Bernoulli-Effekt ODER der
Coanda-Effekt ODER der mechanische Effekt der schiefen Ebene ODER eine
Strömungsumlenkung Ursache sein. Die physikalische Grund-Ursache der
Entstehung von Luftkräften kann für den Flug der Hummel, den
schlagenden Flug von Vögeln auf der Stelle, dem Vorwärtsflug von Vögeln
wie Flugzeugen, im Unter- wie im Überschallflug, für den Flug
von Hubschraubern, für Schiffssegel, für die Vortriebskraft des
Propellers, für die Wirkung am Schiffs-Ruderblatt und Bootsschwert, am
Tiefenruder von U-Booten, an Flächen von Tragflächenbooten, für
Windkraftrotoren, Schaufeln an Gebläsen und Turbinen und selbst für den
Magnus-Effekt nur eine der genannten oder keine davon sein. Das wahre
Grundprinzip der Fliegens kann nur gefunden werden, wenn zuvor das
natürliche Koordinatensystem des Fliegens erkannt wurde.
2)
Das natürliche Koordinatensystem findet sich damit, daß mittels Variationen von
Koordinatensystemen das gefunden wird, in dem alle an einem Geschehen beteiligten physikalischen Größen invariant sind.
Es
ist nicht zulässig, wie z. B. in der Aerodynamik, Fahrtwind als
geschehensrelevante Größe (Strömung) zu benutzen. Fahrtwind ist im
flugzeugfesten Koordinatensystem eine fiktive Strömung, im luftfesten
Koordinatensystem gar nicht vorhanden, also variant. Das natürliche Koordinatensystem des Fliegens ist die Luft.
3) Jedes Ursache-Wirk-Prinzip läuft so ab, als ob es allein existieren würde. Es gibt keine Beziehungen zwischen Wirkprinzipien.
Eine Natur-Erscheinung kann aber die Summe aus Auswirkungen mehrerer Ursachen sein.
4) Für Naturprinzipien gibt es keine Ausnahmen.
Die
Beschleunigung eines Körpers nach Newtonscher Physik durch eine äußere
Kraft ist in diesem messbar. Beschleunigt sich ein Körper, ohne daß
dies in seinem Inneren feststellbar ist (freier Fall), so wird er nicht
nach Newtonscher Physik beschleunigt. Die Ursache der
Gravitationsbeschleunigung muß somit aus einem Nicht-Newtonschen
Naturprinzip bestehen.
5) Zu jeder konkreten Wirkung, die auch
additiv in einer anderen stecken kann, kann nur eine einzige Ursache
kausal verantwortlich sein.
Nur aus diesem Grund ist Physik eine
exakte Wissenschaft. Z. B. kann Zeitdilatation nicht aus
Geschwindigkeit und Gravitation entstehen, sie muß ihr eigenes
explizites Ursache-Wirk-Prinzip nach dem Kausalitätsprinzip besitzen.
6) Physikalische Größen müssen definiert sein,
Beziehungen zwischen den Größen dürfen nicht definiert werden, sie sind
von der Natur bestimmt.
Schwerkraft, Gravitationskraft, Schwere,
Trägheitkraft usw. sind eindeutig zu definieren. Ob diese Kräfte jedoch
Aktions- oder Reaktionskräfte sind oder überhaupt existieren, darf nicht definiert werden,
sondern ist zu ermitteln. Diese Naturbestimmtheit gilt auch für die
Zuordnung von Faktoren. Die mathematische Regel frei wählbarer
Zuordnungen von Faktoren zu Multiplikanten, woraus in der speziellen
Relativitätstheorie mit dem relativistischen Faktor falsche
Postulationen wie Massenerhöhung und Längenkontraktion entstanden, gilt
in der Natur nicht, auch, wenn das quantitative Summenergebnis für den
relativistischen Impuls das gleiche ist! Mathematik ist nicht Physik,
dort gehört der relativistische Faktor nur dahin, wo er auch entsteht, und das ist nur die Zeit.
7)
Theorien, Postulate und Schlußfolgerungen dürfen nur aus absoluten,
damit invarianten, Größen des natürlichen Koordinatensystems stammen.
Der
Impuls eines Teilchens im Beschleuniger darf z. B. nur nach Newtonscher
Physik im Koordinatensystem des Inertialsystems `Teilchen´ bestimmt
werden, also mit dessen relativistischer Eigenzeit. Der
relativistische Faktor (z. Zt. ohne präzise Definition!) kann nicht,
wie nach mathematischen Regeln möglich, der Zeit, der Länge oder der
Masse zugeordnet werden. Seine Zugehörigkeit ist explizit durch seine
reale Entstehung bestimmt.
8) Jedes Naturgeschehen muß aus eigener Theorie nach seinem Ursache-Wirk-Prinzip verbal erklärbar sein.
Es
ist nicht zulässig, Teilerklärungen aus anderen Geschehnissen zu
verwenden. Dadurch entsteht Pseudo-Physik. Z. B. sieht
Gravitationsbeschleunigung wie Newtonsche Beschleunigung durch eine
Aktionskraft auf eine Masse aus. Aus diesem nur Symptom entstand die
Anziehungskrafttheorie. Gravitationsbeschleunigung ist zwar (rein
zufällig) mit den Newtonschen Kraft-Formeln beschreibbar, trotzdem ist
sie eine aus ganz anderem Naturprinzip entstehende Naturerscheinung, da
sich bei ihr in Massen weder Reaktionskräfte noch Zeitdilatationen
einstellen.
Ein weiteres Beispiel zeigt die Rotation auf. Ein Körper
auf einer ihm aufgezwungenen Rotationsbahn (Rollbahn, an einem Seil
hängend, Arme eines Schlittschuhläufers) behält seine
Bewegungsgeschwindigkeit nach Newtons erstem Gesetz (Trägheitsgesetz)
bei. Wird der Radius des kreisenden Körpers ohne Ausübung einer Kraft
auf den Körper in dessen Bewegungsrichtung geändert, so behält er
seine Umfangsgeschwindigkeit bei. Das ergibt somit bei
kleiner werdendem Radius eine höhere Drehzahl. Mittelbare Erklärungen
mittels anderer Erklärungen, z. B. einer Konstanz des in der
Technik verwendeten Rotationsimpulses, sind in der Physik unzulässig.
Die eigentliche Ursache der Drehzahlsteigerung ist die Massenträgheit
des kreisenden Körpers, und das ist zu benennen. Mit der Methodik
von Erklärungen durch andere Erklärungen sind beliebige
Pseudo-Physik-Gebäude erstellbar. In der Aerodynamik hat die unrichtige
Verwendung des an sich richtigen Bernoulli-Effektes und seines
tatsächlichen, für die Auftriebskraft aber nicht ursächlichen,
Vorhandenseins im Geschehen von Flügel gegen Luft einen nach dieser
Methodik physikalischen `worst case´ produziert, eine grundfalsche
Theorie des Fliegens.
9) Theorien für physikalische
Geschehnisse bedürfen eines Naturprinzips für Ursache und Wirkung und
der Nennung des für die Theorie geltenden natürlichen
Koordinatensystems.
Die
Relativitätstheorien sagen z. B. nicht,
welches Naturphänomen sie denn überhaupt erklären wollen. Trotzdem
hält man sie für eine Erklärung der Gravitation, obwohl sie nicht
sagen können,
was Gravitation ist bzw. warum sich deren Wirkung ausgerechnet
quadratisch zum Abstand verhält und von wo aus man das richtig sehen
kann.
10)
Naturerkenntnisse können nur in einer Richtung ermittelt werden: aus
der Beobachtung eines Geschehens über eine das Ursache-Wirk-Prinzip des
Geschehens beinhaltende Theorie.
Die Rückgewinnung eines
physikalischen Wirkprinzips aus einer daraus entstandenen Formel ist
grundsätzlich nicht mehr möglich. Z. B.: Kraft ist Masse mal
Beschleunigung; wie kann daraus das Impulsänderungsprinzip heraus
gelesen werden?
11) Mathematik paßt mit ihrem Determinismus nur
innerhalb Naturprinzipien zur Physik, darf deshalb nicht
prinzipübergreifend angewandt werden.
Wie sich bei der Gravitation
zeigt, ergeben unterschiedliche Formeln aus unterschiedlichen Theorien
gleiche Ergebnisse. Der mathematische Determinismus kann dabei jedoch
nicht unterscheiden, welche Formel/Theorie die richtige ist.
Die Sprache und damit die `Denke´ der Physik sind verbal beschriebene Prinzipien, nicht Determinismen der Mathematik.
12)
Ein Naturgeschehen ist nicht deshalb so, weil es der mathematische
Determinismus einer Formel so vorgibt, sondern: der Determinismus einer
Formel paßt nur zufällig zu einem Naturgeschehen.
Mathematische
Gestaltungsmöglichkeiten gestatten die Beschreibung jedweder Vorgänge,
aus falschen Koordinatensystemen mit varianten und fiktiven Größen
eingeschlossen. Deshalb ist Mathematik kein Überprüfungsmittel für
physikalische Thesen. Physikalische Theorien beweisen sich
ausschließlich dadurch, daß sie qualitativ richtige Voraussagen direkt aus den Grundprinzipien von
Naturgeschehnissen machen können und keine Fragen in ihrem Bereich offen
lassen. Eine einzige unbeantwortbare Frage macht eine Theorie in Gänze
und Grundsatz zunichte. Halb richtige oder verbesserungsfähige Theorien
sind deshalb genau so grundsätzlich falsch wie ein halb schwanger.
13)
In Inertialsystemen gilt die Newtonsche Physik mit dem Zeitgang, den
das jeweilige Inertialsystem auf Grund seiner Zeitdilatation hat.
Beobachtungen
in Inertialsysteme mit anderen Zeitgängen hinein zeigen zeitlich
veränderte (Zeitlupe/Zeitraffer) Geschehensverläufe. Diese scheinen für
den Beobachter falsch zu sein. Die Beobachtung von der Erde in ein
Inertialsystem, in dem die Zeit wesentlich langsamer verläuft, würde
einen Auto-Aufprall zeigen, wie er in Zeitlupe von Auto-Crash-Versuchen
bekannt ist. In dem mit langsamerem Zeitgang behafteten Inertialsystem
ist jedoch die zu langsam erscheinende Geschwindigkeit in Wirklichkeit
die Geschwindigkeit, die zu dem beobachteten Schaden nach der im
Inertialsystem vorliegenden Zeit paßt! In dem Inertialsystem mit seinem
anderen Zeitgang, damit auch anderer nominaler Geschwindigkeit,
bestehen keine Notwendigkeiten, eine Masse oder eine Länge an von der
Erde abweichende Maßstäbe anpassen zu müssen. Das von Erdgeschehnissen
Abweichende ist ausschließlich der andere Zeitgang, der aber die
dortige Newtonsche Physik bestimmt.
14) Die Natur ist nicht übernatürlich!
Alle Naturgeschehen sind dreidimensional und lassen sich letztlich für jedermann verbal und verständlich erklären.
Mathematik
kann die Natur beschreiben, aber nicht erklären. Höhere Dimensionen
entspringen ausschließlich mathematischen Pantasien.
Das Wesen der Natur sind ihre Ursache-Wirk-Prinzipien.
Nur sie stellen das Wissen der Menschheit dar,
nicht daraus entstehende Formeln.