Jan Peter Apel
Die Phantome in der heutigen Physik
Fall 1:
Der Äther als Füllung des scheinbar leeren Weltraumes und
Schwingungsmedium für das Licht wurde gesucht.
Ein einziges Experiment, das Michelson-Morley-Experiment, erbrachte als Suchergebnis: fast null.
Fall 2:
Gravitation
müsse als Kraft
ein dafür verantwortliches Teilchen besitzen,
das Graviton.
Warum sollte es dafür ein Teilchen geben? Weil bestimme "Kräfte" in der
Mikrowelt Teilchen besitzen. Newton'schen Kräften hat man keine Teilchen unterstellt. Warum? Was ist
eigentlich der Unterschied zwischen Kraft und Kraft?
Das Graviton wird gesucht, seit langem mit mehreren verschiedenen
Experimenten, Ergebnisse: null.
Fall 3:
Dunkle Materie muß im Gegensatz zur Gravitationskraft aber etwas
wirklich Dingliches sein,
da sie eine bestimmte gewünschte gravitative Wirkung haben
soll.
Auch danach
wird gesucht, ebenfalls mit mehreren verschiedenen
Experimenten, Ergebnisse: null. Ihre
Existenz ist "nur" mathematisch
erforderlich, um Rechenergebnisse an dazu unpassende Beobachungen anzugleichen.
Im
Fall 1, dem Äther, wird ohne nötigem Beweis durch ein anderes
Experiment und trotz nicht exaktem Nullwert der Messung eine
Nichtexistenz des
Äthers proklamiert.
Im Fall 2, dem Graviton, wird trotz
Nullergebnissen mehrerer unterschiedlicher Experimente eine
Nichtexistenz des Gravitons nicht akzeptiert.
Im Fall 3, der dunklen Materie, wird ebenfalls trotz der Nullergebnisse mehrerer
Expermimente eine Nichtexistenz nicht akzeptiert.
Kann man diese unterschiedlichen Bewertungen von
Experimenten als exakte Wissenschaft bezeichnen? Nein. Auch
die Deutungen von Meßergebnissen unterliegen Regeln, die die
Wissenschaft Physik (nicht die Wissenschaft Mathematik!!!)
zur Verfügung stellen muß, ansonsten ist Physik keine exakte
Wissenschaft.
Diese Regeln sind aber noch nicht definiert bzw. werden zugunsten
liebgewonnener Theorien ignoriert. Es
gelten:
1) Experimente sind Fakten und stehen über Theorien!
Experimente
sind das Ehrlichste, was die Natur von sich präsentiert. Sind
Meßergebnisse zwar mathematisch formulierbar, so sind die deren
Mathematiken
zugrunde liegenden oder aus
ihnen erst geborenen "Theorien" nach lange keine richtigen physikalischen Theorien.
Bei der Gravitation ergeben sich aus
Experimenten mehr als vier mathematisch fundierte Theorien. Sie alle beschreiben
quantitativ exakt aber nur Phänomene der Gravitation. Die einzig physikalisch richtige Theorie
ist nicht dabei, diese muß nämlich explizit und verbal sagen können, was
Gravitation ist.
2) Experimentergebnisse
sind entweder exakt so, wie es eine physikalische Theorie voraussagt
oder die Theorie ist grundsätzlich falsch.
3)
Eine gesuchte Sache nicht gefunden zu haben, ist noch lange kein Beweis
für deren Nichtexistenz.
Wenn wie im Fall 1, des Äthers, das Ergebnis
aber noch nicht einmal null ist, so muß zunächst die Entstehung des
nicht null Wertes gefunden sein. Erst dann darf überhaupt eine
Bewertung des Meßergebnisses erfolgen.
4) Jedes Meßergebnis
eines Experimentes ist mindestens durch ein zweites, vom ersten unabhängigen,
Experiment mit anderer
Meßtheorie zu bestätigen.
Besonders dann, wenn, wie im Fall 1, dem
Michelson-Morley-Experiment, eine ganz neue Welttheorie darauf
aufgebaut wird. Inzwischen gibt es mehrere Experimente, die die
Existenz des Äthers unwiderlegbar beweisen, siehe im Kapitel "Die Physik nach Einstein".