Jan Peter Apel
Mysterium Beschleunigung
Beschleunigungen
sind Vektoren, bestehen also aus einem Wert und einer Richtung. Die
Richtungen bleiben aber allgemein unbeachtet. Warum? Antwort:
"Das
weiß man doch, das braucht man doch nicht extra zu messen!" Wirklich?
1) Geradeausbeschleunigung
Im
Video sind
die
Beschleunigungen beim Anfahren und wieder Abbremsen eines Autos zu
sehen. Die
Digitalanzeige innerhalb des Lenkrades und nach außen die
Bäume/Büsche am Straßenrand zeigen die Geschwindigkeiten an. Innerhalb des
Beschleunigungsmessers ist zu sehen, wie die Sensormasse durch
die Meßfeder mit beschleunigt werden muß.
Die Bewegung der Sensormasse nach hinten zeigt die
Beschleunigung des Autos wie die des Beschleunigungsmessers selbst
nach vorn auf.
Die Bewegung der Sensormasse nach vorn zeigt die Bremsverzögerung
(negative Beschleunigung) an.
Die Regel zur Ablesung dieses offenen Beschleunigungsmessers lautet:
Die
von der Meßfeder mit beschleunigte Sensormasse geht immer in die
Richtung,
aus
der die externe Beschleunigungskraft einwirkt.
2) Kreisbeschleunigung
Das Video
zeigt die Beschleunigungen in Kurven.
Wie
zu sehen, bewegt sich die Sensormasse nach außen. Also wirkt eine
Beschleunigungskraft von
außen nach innen zum Kurvenmittelpunkt auf das Auto. Das ist schon eine
Überraschung, glauben wir doch, daß eine Kraft von innen nach außen
wirkt. Und dieser Kraft haben wir sogar einen Namen gegeben:
Fliehkraft.
Falsch! Es gibt keine Fliehkraft!
Das ist zwar in der höheren Lehre bekannt, zu Grundschulen und deren
Lehrbuchschreibern aber noch nicht vorgedrungen.
Damit
eine Auto eine Kurve fahren kann, bedarf es einer Kraft, die es stetig
von
außen nach innen zum Kurvenmittelpunkt drückt. Diese Kraft ist die
Zentripetalkraft und entsteht als Reibkraft zwischen Reifen und
Fahrbahn. Bei Glatteis ist sie fast null und das Auto kann keine Kurve
fahren.
Diese Zentripetalkraft ist die Aktionskraft, die
Kurvenfahrten überhaut erst ermöglicht.
Die Fliehkraft ist ledigklich
die Reaktionskraft, der man gar keinen Namen hätte geben dürfen!
3) Vertikale Beschleunigung
Nun wird es noch überraschender. Der Beschleuigungsmesser wird in die
Vertikale ausgerichtet.
Was zeigt er an? Daß die Schwerkraft die Sensormasse nach
unten bewegt. So sagen es alle, aber: Falsch!
Der
Beschleunigungsmesser ist ein Meßgerät. Das hat keine Ahnung davon, in
welcher Richtung es mißt. Es mißt Beschleunigungen, mehr kann und darf
es nicht und tut es auch nicht.
Meßgeräte lügen nie! Könnten sie
es, wären
sie nicht mehr brauchbar und die gesamte Physik stünde auf falschen
Füßen.
Was sagte Einstein?
Er sagte, daß auch unser Gewicht
auf Grund einer Beschleunigung entsteht. Und zwar einer
Newton'schen Beschleunigung, also durch eine externe Kraft auf
uns. Er verdeutlichte es mit einem Menschen in einer
Fahrstuhlkabine, die im freien Weltraum vom Fahrstuhlboden
nach
oben beschleunigt wird. Der Mensch darin spürt die gleiche
"Schwere" wie hier auf der Erde. Und er fügte
noch explizit
hinzu, daß es eine "Schwere" neben der Beschleunigungskraft nicht gibt.
Genau
diese Beschleunigung von unten nach oben mißt unser und
alle anderen Beschleunigungsmeßgeräte. Nur glauben will es niemand.
Aber, wer Meßgeräten nicht glaubt, darf eigendlich gar nichts mehr
glauben, denn Meßwerte sind das Fundament der gesamten Physik.
Daß
eine Beschleunigung von unten nach oben auf uns wirkt, ist ein
Fakt. Um diesem Geheimnis etwas näher zu kommen, das folgende
letzte Experiment. Wir messen die Beschleuigung im freien Fall.
4) Gravitative Beschleunigung
Wie zu sehen, geht
die Anzeige des Beschleunigungsmessers während des freien Falles auf
null. Der fallende Körper wird also gar nicht beschleunigt.
Es wirkt ja auch keine Newton'sche Kraft auf ihn ein.
"Fallende Körper sind kräfte-, damit beschleunigunsfrei" war
Einsteins große Erkenntnis, auf die er die allgemeine
Relativitätstheorie aufbaute. Beschleunigungsmesser mit dem
Meßprinzip einer Sensormasse können also keine gravitativen
Beschleunigungen
messen, nur Newton'sche, hervorgerufen durch Newton'sche Kräfte.
Die Meßergebnisse:
Eine Newton'sche Beschleunigungskraft wirkt von unten nach oben
auf uns ein.
Gravitative
Beschleunigungen sind aber kräftefrei, also gibt es gar keine
Anziehungskraft, jedenfalls nicht als Newton'sche Kraft.
Daß
man der Anziehungskraft eine "Nichtnewton'sche" Kraft
unterstellt,
ist eine Erfindung, um nicht zugeben zu müssen, daß man nicht weiß, warum sich ein Körper im freien Fall beschleunigt.
All das klärt sich erst dann auf, wenn das Geheimnis der Gravitation
entschlüsselt ist.
Die Newton'sche Beschleunigung von
unten nach oben ist nötig,
um nicht mit dem Geheimnis Gravitation
zu fallen.
Eine Anziehungskraft ist aber nicht die Ursache der Gravitation.
Die
Newton'sche Beschleunigung nach oben ist oberhalb des Erdbodens auch durch
die Rückstoßkraft aus Rucksackdüsen oder von
durch Flügel
nach unten gestoßenen Luftmassen möglich.
Einstein hat Recht, daß Körper auf
Himmelskörpern von unten nach oben beschleunigt werden, was
sie
als Gewicht empfinden.
Mit den
Relativitätstheorien liegt er aber daneben, da er als Basis einen nur
kräfte-, nicht aber auch bewegungssfreien Körper ansah.