Jan Peter Apel
Wie funktioniert Fliegen?
Die Physik des Fliegens nach Newton
Auch für die Physik des Fliegens ist Einstein's Erkenntnis gültig:
Es gibt die
überraschende Möglichkeit
daß man eine Sache
mathematisch beschreiben kann
ohne den "Witz der
Sache" begriffen zu haben
Daß das Fliegen trotz seiner mathematischen Beherrschung den "Witz der
Sache", seine physikalische Grundlage, immer noch nicht besitzt,
zeigt
sich daran, daß Fliegen in der Schule praktisch nicht erklärbar ist.
Der "Witz der Sache" fehlt, nur mit dem Verinnerlichkeiten hergestellt
werden können. Der deutsche Aeroclub erteilte in 2000 einem
Aerodynamik-Professor die Aufgabe, endlich einmal eine konsistente und
verständliche Erklärung des Fliegens zu formulieren. Sie steht bis
heute aus. Für das Fliegen gibt es drei populäre Erklärungen, die auch
in der Pilotenausbildung verwendet werden. Sie werden von der NASA in
http://www.grc.nasa.gov/WWW/K-12/airplane/wrong1.html und folgende
aufgeführt und als falsch bewertet. Die richtige Theorie stellt die
NASA aber auch nicht vor.
Was durch die heutige mathematische Wissenschaftsmethodik untergegangen
ist, ist, daß die Mathematik für das Beobacht- und Meßbare eines
Naturgeschehens nicht zwangsläufig zu dessen physikalischem
Funktionismus führt. Schon die mathematisch genauen Epizykelrechnungen
für die Planetenbahnen am Himmel im Mittelalter führten z. B. weder
dazu, zu entdecken, daß in Wahrheit die Erde die Sonne umkreist und
nicht umgekehrt noch daß es eine Gravitation gibt. Zu letzterem mußte
wohl erst ein Apfel auf Newton´s Kopf fallen. Erst als unabhängig von
den Epizykel- und späteren Ellipsentheorien Newton die Gravitation
entdeckte, ergab sich das richtige Verständnis für die Vorgänge am
Himmel, die dann auch zu physikalisch besseren und dadurch einfacheren
Formeln für die
Planetenbahnen führten.
Der Zustand der heutigen Aero"dynamik" entspicht leider immer noch nur
dem der Epizykellehre für die Planetenbahnen, er ist eine nur
erfolgreiche Mathematik ohne Kenntnis der wirklichen zu Grunde
liegenden Funktionismen. In der Physik geht aber es nicht darum, ob
Naturgeschehnisse richtig
berechnet werden können, sondern, daß sie allgemeingültig mit ihren
physikalischen Grundprinzipien von Ursache nach Wirkung erklärt werden
können. Allgemeingültig heißt für das Fliegen, daß es nur eine einzige
Theorie für Flugzeug, Hummel und für Unter- und Überschall, also für
das Fliegen an sich, geben darf. Eine solche physikalische
Grund-Erklärung für das Naturphänomen Fliegen muß es geben und gibt es
auch.
Man kann aus Sicht des Flugzeuges (Windkanal) fast alles errechnen, um
Flugzeuge konstruieren zu können, aber wie bei der Sicht von einem
Planeten auf einen anderen ohne die richtigen physikalischen
Grundkenntnisse nur äußerst kompliziert. Alle diese Rechnungen führen
weder für ein Planetensystem noch für das Fliegen zu deren
physikalischen Ursprüngen. Diese können nur für sich allein gefunden
werden, so, wie die Gravitation auch nur ohne eine zuvorige sogar
erfolgreiche Mathematik gefunden werden konnte.
Jede physikalische Theorie muß in der Lage sein, nur aus sich selbst
heraus ihr Naturgeschehen zu erklären, was dann auch zu mathematischen
Berechenbarkeiten führt, für das Fliegen ohne jegliche Windkanal- oder
andere Experimente.
Im folgenden wird nun die reine Newton´sche Theorie vorgestellt, die
alle zuvor genannten Bedingungen erfüllt: die verständliche Erklärung,
die Allgemeingültigkeit und die Formelentstehung.
Nach den Newton´schen Gesetzen kann eine Kraft nur entstehen, wenn
Masse kinetisch beschleunigt wird. Daraus resultiert, daß ein
Tragflügel Masse nach unten beschleunigen muß. Als Masse nimmt ein
Flugzeug die Luft, die es mit seinen leicht angestellten Flügeln und
deren Vorwärtsbewegung abwärts beschleunigt, was eine Rückstoßkraft
erzeugt, die mit Luftkraft bezeichnet wird. Diese wirkt prinzipiell
rechtwinklig auf die Fläche, die die Luft bewegt. Sie errechnet sich
aus der sekündlich beschleunigten Luftmasse mal deren Beschleunigung.
Der vertikale Anteil der Luftkraft ist die Auftriebskraft.
Jede bewegte und entsprechend angestellte Fläche bewegt Luftmasse nach
den Gesetzen der schiefen Ebene mit ihrer Unter- und Oberseite nach
unten. Die Unterseite drückt Luftmasse kinetisch nach unten, wodurch
Überdruck an
ihrer Oberfläche entsteht. Die Oberseite erzeugt durch ihre nach hinten
abfallende Oberfläche einen freien Raum. Das führt dort zu
Unterdruckbildung, die zum Nachfließen von Luft von oben in ihn hinein
führt. Die so von oben angesaugte Luft wirkt mit ihrer Massenträgheit
indirekt kinetisch ebenso auf die Flügeloberseite ein wie die direkt
von der
Unterseite runter gedrückte Luft.
Aerodynamik
nach Daniel Bernoulli beschreibt Druckänderungen durch
Bewegungsänderungen der Luft ohne Energiezu- oder -abfuhr
Aero"kinetik"
beschreibt Bewegungsänderungen der Luft mit Energiezufuhr
Die kinetische Zufuhr von Energie in die Luft zu deren
Abwärtsbeschleunigung ist der "Witz der Sache" des Fliegens, seine
physikalische Erklärung
Die mechanische durch die Flügel zugeführte Energie verbleibt in der
Luft und steckt hinter einem Flugzeug in der kinetischen Energie des
hinterlassenen Abwärtsluftstroms, wie die folgende Skizze zeigt. Dieser
verwickelt sich mit der
benachbarten Luft zu den bekannten Wirbeln der Wirbelschleppe, die
durch diese Luftmassenvermehrung dann langamer absinken als die
Luftteile, die vom Flügel zuvor unmittelbar abwärts beschleunigt
wurden. Wie am seitlichen Rand des Abwärtsluftstroms die Wirbel der
Wirbelschleppe entstehen, entstehen auch am vorderen und hinteren Rand
des Abwärtsluftstroms (Flugfläche) Wirbel. Am Startort der Anfahr- und
an der mit dem Flugzeug voranschreitenden Front des Abwärtsluftstroms
der Profilwirbel. Letzterer dreht sich um das gesamte Flügelprofil
herum (was bisher neutral mit "Zirkulation" bezeichnet wurde, da die
Ursache dafür unklar war), was einerseits zur paradoxen Anhebung der
Luft vor einem Flugzeug führt und andererseits zu der Erscheinung eines
schnelleren Fahrtwindes auf der Flügelobereite.
Die Bernoullitheorie des Fliegens benutzt den Profilwirbel, als ob er
die Ursache des Fliegens wäre, dabei entsteht er nur durch den
zuvorigen kinetischen Vorgang der Auftriebserzeugung.
Ein Flugzeug
"reitet" auf dem Abstrom (down wash) der von seinen Flügeln abwärts
beschleunigten Luftmasse
Aus diesem
physikalischen Funktionismus entsteht dann "vom Sofa aus" die Formel
für die Auftriebskraft
Die dazu benötigte sekündliche Masse der abwärts beschleunigten Luft
ergibt sich aus der Fläche, die ein Flugzeug mit seinen Flügeln pro
Sekunde überstreicht mal der Geschwindigkeit, auf die die Luft vom
Flügel nach unten beschleunigt wird.
Die Beschleunigung der vom Flügel abwärts bewegten Luftmasse errechnet
sich aus der Geometrie der Flügelanstellung. Bei einer ebenen Platte
als Flügelprofil ergibt sich die Beschleunigung der Luft aus der
Vorwärtsgeschwindigkeit der Platte und deren Anstellwinkel entsprechend
den Gesetzen der schiefen Ebene. Gewölbte Flügelprofile müssen dazu in
eine entsprechende äquivalent angestellte ebene Platte rechnerisch oder
experimentell überführt werden.
Für die Berechnung
der Auftriebskraft (englisch "lift") an einem sich
stetig durch die Luft bewegenden angestellten Tragflügel entsteht damit
die aerokinetische Grundformel (Die Ableitung dieser Formel siehe in
www.flugtheorie.de, "Aerokinetische
Grundformel"):
L = ρ ·
At · v2
·
(sin α)2 · (cos α)2
L = Auftriebskraft als vertikale Komponente der Rückstoßkraft abwärts
beschleunigter Luftmasse.
ρ = Dichte der Luft
At = die pro Sekunde überflogene Fläche, also Spannweite mal
Fluggeschwindigkeit.
v = Geschwindigkeit des Flugzeugs gegenüber der Luft
α = Anstellwinkel der zum Flügelprofil äquivalenten ebenen Platte
(Die
Formel ist rein quantitativ. Für die Dimensionsgleichung fehlt der
Faktor 1 mit der Dimension eins pro Sekunde. Er wurde weg gelassen,
damit kein Wust von Beschwerden kommen, die sich darüber aufregen,
was die 1 da soll. Die Beschwerden des Weglassens sind bisher nur
zwei: eine Person machte mich darauf aufmerksam, daß diese 1 mit der
Dimension 1/s fehlt, die andere sah die Formel als falsch an, weil
die Dimensionsgleichung nicht auf ginge.)
Neben der vertikalen Komponente, der Auftriebskraft, entsteht an der
"schiefen Ebene" eines Tragflügels natürlich auch eine horizontale
Kraft-Komponente. Sie ist nach vorn gerichtet und stellt damit eine
Widerstandskraft gegen die Bewegung des Flügels durch die Luft dar
(Nicht die Luft strömt an einem Flügel vorbei, sondern der Flügel
bewegt sich ursächlich durch die Luft!). Diese Widerstandskraft ist
aber kein
Widerstand im Sinne von Widerstand. Sie ist die Kraft, die sich
daraus ergibt, daß die Luft von einer schiefen Ebene nicht senkrecht
nach
unten in Bewegung gesetzt werden kann, sondern nur senkrecht zur
schiefen Ebene. Diese "Widerstands"kraft ist die zweite Komponente der
Gesamtluftkraft, die durch den kinetischen Vorgang des
Luftabwärtsbewegens entsteht. Sie muß durch die Antriebsleistung eines
Flugzeugs mit überwunden werden. Im Windkanal kann nur die
Gesamtwiderstandskraft gemessen werden. Die Aufteilung in wirkliche
Widerstände und die horizontale Komponente aus der Luftkraft ist nur
theoretisch möglich.
Die vorstehende Formel für den Auftrieb entsteht aus dem Grundprinzip des Fliegens. Mit
einem Grundprinzip allein kann aber keine Technik "ernährt" werden. Z.
B. entsteht aus nur dem Grundprinzip eines Photoapparates die
sogenannte Lochkamera. An Stelle des Objektivs besteht ein
nur kleines Loch,
da das physikalische Grundprinzip des optischen Abbildens
von Objekten einzig das ist,
daß die Lichtstrahlen eines jeden Punktes eines Objektes
geradlinig durch
das Loch auf die Rückwand treffen und dort ein geometrisch exaktes
Lichtabbild des Objekts erscheint. Aber, die Größe des Loches müßte für
hohe Schärfe klein sein, für hohe Lichtstärke aber groß. Da beides
gleichzeitig benötigt wird, ist eine Lochkamera ungeeignet. Die Technik
setzte in ein großes Loch eine
Linse ein, die die Lichtstrahlen von Punkten des Objektes, die nicht
durch den Mittelpunkt der Linse
gehen, auch auf den Auftreffpunkt des Mittenstrahls lenken. Tür die
Technik und Gebrauchsfähigkeit steht dadurch bei einem Photoapparat das
Objektiv im Vordergrund wie bei der Technik des Fliegens das
Flügelprofil, obwohl es mit der kausalen Ursache des Fliegenkönnens
nichts zu tun hat. Es verbessert aber die Flugleistungen wie die
Flugsicherheit und ist deshalb in der Technik diminierend. Aus einer
bestimmten Art eines Flügelprofils läßt sich daher niemals die Ursache
des Fliegenkönnens herauslesen.
Die vorstehende Grundformel ist also nicht für die Konstruktion von
Flugzeugen
geeignet. Z. B. steht die Breite eines Tragflügels gar nicht drin.
Physikalisch ist die Profillänge (Breite des Flügels) auch nicht
relevant, aber technisch
ergeben sich Einflüße, die zwar mit dem physikalischen Grundprinzip
nichts zu tun haben und nur aus anderen Gründen mitspielen, so daß z.
B.
in Richtung schmalerer Flügel bei gleichen Geschwindigkeiten kleinere
Auftriebskräfte entstehen lassen. Für die Schule und für bestehende
Flugzeugtypen ergibt die Formel aber brauchbare Überschlagswerte. Was
die Formel aber richtig aufzeigt, sind die Einflüsse der in ihr
enthaltenen physikalischen Grundgrößen Luftdichte, Fluggeschwindigkeit
und Anstellwinkel. Z. B. daß der Auftrieb proportional zum
Anstellwinkel und zur Luftdichte ist (hoch gelegene Flugplätze) und bei
konstantem Anstellwinkel mit der dritten Potenz zur Fluggeschwindigkeit
steigt. Im freien Flug ist der Anstellwinkel aber nicht konstant zu
halten, da bei schnellerem Flug der Auftrieb steigt und damit auch das
Flugzeug, was eine Verminderung des Anstellwinkels zur Folge hat. Aus
diesem Grunde steigen im freien Flug die
Luftkräfte nur mit dem Quadrat zur Fluggeschwindigkeit, was bei
unzulässig hoher Geschwindigkeit aber auch schon jedes Flugzeug
zerlegt.
Die Natur bestimmt ihre Vorgänge von Ursache nach Wirkung. Die Richtung
von Ursache nach Wirkung bestimmt sich aus der Richtung, in der die
Energie fließt, die zum Aufrechterhalten eines Vorganges erforderlich
ist. Das beschrieb 1987 Professor Eppler zum 30. Todestag
Luwig-Prandtls wie folgt: "Die Energie dazu (zum Fliegen) muß vom
Flugzeug erzeugt werden." Diese Sicht ist die, die das Orignal des
Fliegens in der Natur, z. B. bei Vögeln, darstellt. Aber natürlich
"fliegt" ein Vogel auch, wenn er im Hangaufwind gegenüber der Erde
still steht, wobei sich das Bild des Windkanals einstellt, bei dem die
Energie mit der Luft zu kommen scheint. Trotz dieses äußerlichen
Tausches der Bewegungen bleibt der Energiefluß aber der gleiche: er
geht immer vom Flügel zur Luft, die zu einer Reaktionskraft gebracht
werden muß, der Luftkraftentstehung. Die Energie aus der aufsteigenden
Luft bei
seinem "Stand"-Flug kann der Vogel nur als Antriebsenergie verwenden.
Mit seinen Flügeln muß er unabhängig davon, woher auch immer er die
Energie nimmt, diese in die Luft einbringen, um die Auftriebskraft zu
erzeugen. Das muß auch der Flügel eines Windkraftrotors machen. Er
erhält jedoch einen sehr viel größeren Rückgewinn aus der so erzeugten
Luftkraft. Ein im Windkanal festgemachter Flügel merkt nur nicht, daß
er die Energie dazu einbringt, damit die Luftkraft an ihm entsteht.
Damit in folgender Animation der Originalvorgang des Fliegens mittels
Energieeintrag des Flügels in die Luft. Zwei Luftteilchen, vor dem
Flügel an
entsprechender Stelle positioniert, zeigen auf, wie die Luft im nahen
Bereich zum Flügel durch diesen bewegt wird. Besonders das obere
Luftteilchen wird nach einer Schlenkerbewegung mit einem Auf und Ab
letztlich wie das untere Teilchen auch zum Abfließen nach unten
gebracht. Das ist das Endergebnis,
das physikalische Grundprinzip des Fliegens: Luftmasse
nach unten beschleunigen, um auf der Rückstoßkraft daraus zu "reiten".
Wie ein Flügel das macht, stetig oder rhythmisch mit seiner
Fläche auf die Luft schlagend oder wie mit einem Fächer hin und her
wedelnd, ist eine technische Angelegenheit. Die Schlenkerbewegung der
Luft nahe der Flügeloberfläche gehört zu Details des
Flug-Vorgangs, die für die Technik von Bedeutung sind, nicht aber für
die Physik des Fliegens. Aus irgendwelchen nur Details von
Naturvorgängen
die richtigen physikalischen Theorien zu finden, ist grundsätzlich
unmöglich.
In
der Animation zeigen die zwei Luftteilchen die für den Vorgang des
Fliegens
absoluten Bewegungen der Luft an jeder
von einem Flugzeug durchflogenen Stelle an, die
ohne die Durchbewegung nicht
stattgefunden hätten. Nur diese sind dadurch für das Fliegen
ursächlich und stellen damit den "Witz
der Sache" des Fliegens
dar.
Alles, was davon abweichend in
Medien, Pilotenausbildung, Lexika und Universitäten
vorgestellt wird, ist
definitiv falsch!
Eine Wissenschaft
Physik muß falsch und richtig sagen,
sonst ist sie keine
Wissenschaft, denn genau das ist die Existenzgrundlage einer
Wissenschaft. Was soll man mit
einer Wissenschaft anfangen, die das nicht kann? Die Richtigkeit einer
physikalischen Theorie bestätigt sich
weder durch einen oder eine Mehrheit von Sachverständigen noch durch
Teilexperimente und noch gar durch quantitative
Richtigkeiten. Auch eine Flugthorie bestätigt sich ausschließlich
dadurch, daß sie die Kriterien für physikalisch
richtige Theorien
einhält: grenzenlose Allgemeingültigkeit ohne auch nur eine
einzige Ausnahme (d. h. nur ein
einziges
Grundprinzip für Flugzeug bis Hummel und Unter- bis Überschallflug),
die Beantwortbarkeit aller mit dem Fliegen in Zusammenhang stehenden
Fragen ohne auch nur eine
einzige Ausnahme und ohne Umschweife
direkt aus dem Grundprinzip heraus wie: Warum
entsteht ein Bodeneffekt? Warum entsteht ein Deckeneffekt? Warum
tragen zwei Flügel bei einem Doppeldecker nicht auch doppelt so viel?
Warum
quillt die Luft vor einem Flügel hoch? Warum beim Überschallflug nicht
mehr? Warum am
Hummelflügel
rundherum? Warum
entsteht die
Wirbelschleppe? Warum sinkt sie ab? Alles das und mehr kann die Theorie
des Fliegens nach Newton direkt aus dem Grundprinzip heraus beantworten
und in mathematische Formulierungen überführen. Diese sind wesentlich
einfacher und weitgreifender, was eine Menge an Windkanalversuchen
einspart.
Die
in der Animation zu sehenden Luftbewegungen führen mit ihren Anteilen
in Richtung der Flügelbewegung zu
Widerstand, in vertikaler
Richtung zu Auftrieb. Während eines senkrechten Sturzfluges wird
der
Widerstand zu Auftrieb. Der einzige Grund, fliegen zu können, ist,
Luftmasse durch Einsatz von Energie nach unten beschleunigen.
Fahrtwind ist
keine Strömung, sondern die an der Luft sichtbare Bewegung des
Flugzeuges. Zu dieser Scheinbewegung
der Luft wird von der
Bernoullitheorie an der
Oberseite die in der
Animation rot gekennzeichnete
tatsächliche Luftbewegung
addiert. Letztere entsteht durch den Vorgang der
Luftkraftgewinnung durch das Hochquellen von Luft vor dem Flügel, die
dann über dem Flügel nach hinten strömt. Die
Geschwindigkeitssumme aus beidem ist eine aus zweierlei
Koordinatensystemen: der Fahrtwind als relative Bewegung aus dem
Koordinatensystem des
bewegten Flugzeuges und die rot gekennzeichnete absolute Bewegung
der Luft
gegenüber der umgebenden in Ruhe befindlichen. Additionen von Werten
physikalischer Bewegungsgrößen aus sich unterschiedlich bewegenden
Koordinatensystemen sind physikalisch
unzulässig. Die von einem Flügel nach unten beschleunigend
in Bewegung versetzte Luft wird von der Bernoullitheorie überhaupt
nicht beachtet. Sie zeigt sich im Windkanal durch die leicht
abfallenden "Strömugs"linien erst hinter dem Flügel. Das wurde einfach
ignoriert. Genau so ist auch die Verbesserung der Bernoullitheorie
falsch, daß eine "Strömung" umgelenkt würde. Das führt zwar auch zu
quantitativ richtigen mathematischen Ergebnissen, aber es ist
physikalisch immer noch falsch, es hat nicht den "Witz der Sache" des Fliegens.
Die falsche Bernoullitheorie entstand auch deshalb, weil die
Druckverteilung über der Profillänge eines Flügels genau so aussieht,
als ob eine Luftströmung eine Verengung passiert. "Als ob": so kann man
sich täuschen. Wenn alles in der Natur so wäre, wie es aussieht, wäre
die Physik schon längst abgeschlossen und man bräuchte gar keine
Physiker mehr auszubilden.
In
der durch das Hochquellen von Luft vor dem Flügel
entstehenden Profilwirbelströmung mit seinem in der Animation rot
gekennzeichneten Teil über dem Flügel entstehen tatsächlich
bernoulliisch hervor gerufene Druckänderungen. In dem rot
gekennzeichneten Bewegungsbereich der Luft finden eine
Beschleunigung und anschließende Verzögerung der
Profilwirbelströmung statt. Und das in nur Millisekunden, was
bernoulliische Druckänderungen
hervorruft, die sich in der gleichen Größenordnung wie die zum abwärts
beschleunigen der Luftmasse zur Auftriebsgewinnung erzeugten bewegen.
Deswegen erscheint
die Bernoullitheorie auch glaubhaft. Um aber Irrtümern
vor zu beugen:
Bernoullische Effekte treten nur
in tatsächlichen, Druckgefällen folgenden, Strömungen auf. Das ist an
einem Flügel die Strömung (Profilwirbel), die durch den mechanischen Auftriebskraft erzeugenden Vorgang von zuvor erst verursacht wird.
Diese rein
bernoulliischen Druckänderungen addieren sich rund um das Profil eines
Flügels herum zu null, weshalb diese sekundären Bernoullieffekte aus
dem
Profilwirbel nichts zur
Luftkraftbildung beitragen
(jedoch zu den
Momenten, die einen Flügel verdrehen wollen und damit auch die
erforderliche
Schwerpunktlage mit beeinflußen). Würden diese in der
Profilwirbelströmung bestehenden Bernoullieffekte tatsächlichen
Auftrieb hervorrufen, würde dieser sich mit dem kinetisch entstehenden
addieren. Der kinetisch entstehende trägt aber schon das Flugzeug. Im
Überschallflug gibt es
den Profilwirbel aus der Hochquellströmung von Luft vor einem Flügel
und damit die nur in ihm entstehenden bernoulliischen
Effekte nicht mehr. Das Flugzeug fliegt dennoch und eine Verringerung
der
Auftriebskraft tritt beim Übergang in den Überschallflug auch nicht
auf, imm Gegenteil, der Auftrieb erhöht sich noch dadurch, daß keine
vom Flügel nach unten zu befördernte Luft mehr nach vorn oben
ausweichen kann.
Ein
Flugzeug
flöge auch noch genau so, wenn es den Bernoullieffekt überhaupt nicht
geben würde. Auch eine Zähigkeit der Luft ist für das Fliegen nicht
erforderlich. Fliegenkönnen ergibt sich rein mechanisch aus dem
kinetischen Stoßeffekt von Flügel zu Luftmasse.
Wie lautet die physikalisch exakte allgemeingültige und verständliche
Erklärung des Fliegens?
Jedes Flugobjekt
hält sich in der Luft durch kinetisches abwärts stoßen von
Luftmasse nach Newtons Gesetzen
Flugzeug,
Hubschrauber und Vögel tun das mit und durch ihre leicht angestellten
Flügel und deren stetige Vorwärtsbewegung.
Insekten und Vögel
im Standflug tun das periodisch durch kurze Flügelschläge mit sehr viel
größeren Anstellwinkeln.
(Bei Anstellwinkeln
um 45 Grad entsteht eine gößere Luftkraft gerade dadurch, daß der große
Widerstand einer "abgerissenen Strömung" hinzu kommt!
Eine Hummel fliegt
dadurch aber nicht auf Grund der Wirbel, sondern immer noch ursächlich
durch abwärts beschleunigte Luft, die dabei nur mit Wirbeln behaftet
ist.
Diese Wirbel sind
die gleichen, die auch beim stetigem Flug entstehen, nämlich
Verwicklungen von beschleunigten Luftbereichen mit umgebender Luft.
Die obige Formel
für den stetigen Flug ist für den Insektenflug natürlich nicht gültig.)