Jan Peter Apel

Der größte Irrtum in der Physik



Wie ist die Welt zu erkunden? 
1) Alles anschauen.
2) Alles fühlen.
3) Alles messen.

Wo gibt es Probleme?
Zu 1) Es gibt auch Unsichtbares.
Zu 2) Gefühle sind trügerisch.
Zu 3) Messungen sind das Sicherste, trotzdem werden sie oft nicht akzeptiert.  

Ein Beispiel.
Der nachstehend gezeichnete Beschleunigungsmesser mit einer Kugel auf einen Führunsstab wird in einem Auto in der gezeichneten Stellung auf dem Armaturenbrett befestigt. Dann wird mit dem Auto in einem Kreisverkehr links herum gefahren. Die Kugel verschiebt sich, wie im unteren Teil dargestellt, gegen die Federhalterung nach rechts und bleibt dort, solange im Kreis gefahren wird. 

Der Beschleunigungsmesser ist so zu lesen, daß die Beschleunigungskraft von da her einwirkt, wo die Kugel hingeht.
Die Verschiebung der Kugel nach rechts
, wie gezeichnet, bedeutet also, daß das Beschleuigungsmeßgerät und damit das ganze Auto, nach links beschleunigt werden.

Im Auto glauben wir aber, daß
uns eine Fliehkraft nach rechts drücken würde! Das sagt uns unser Gefühl ganz deutlich.

Was stimmt?

Im Ganzen betrachtet, entsprechen das Auto dem Gehäuse des Beschleunigungsmeßgerätes, ein Insasse der Meßkugel und die
Seitenpolsterungen der Sitze den Meßfedern.
Das Ergebnis: auch die Insassen,
als Meßkugeln betrachtet, bewegen sich nach rechts, weil sie nach links beschleunigt werden.
Die Wahrheit ist also, daß nicht ein Insasse gegen die Sitzlehen drückt, sondern die Sitzlehnen ihn zur Seite beschleunigen, ihn mit in die Kurve hinein zwingen müssen, sonst würde er sich nach Newtons Trägheitssatz geradeaus weiter bewegen und bei fehlender Seitentür dem sich in die Kurve hinein bewegenden Autos nicht folgen können, also relativ vom Auto aus gesehen rausfliegen. Nicht aber der Insasse bewegt sich dabei zur Seite aus dem Auto heraus, sondern das Auto bewegt sich zur anderen Seite weg.

Es gilt: ohne äußere Kraft keine Beschleunigung. Beim Auto ist 
es die Zentripetalkraft, die durch die Räder beim Einlenken mittels Haftreibung mit der Fahrbahn zur Seite erzeugt wird.
Wie entstünde eine Zentrifugalkraft?
???
Es gibt keine!
Jede Kraft, Aktions- wie Reaktionkraft, muß eine nachweisbare Entstehung von Ursache nach Wirkung besitzen. Die Aktionskraft wurde zuvor nachgewiesen, die entgegen entstehende Reaktionskraft ist die, die durch die Massenträgheit des Insassen erzeugt wird und nur von ihm als eine Kraft, die Fliehkraft (Zentrifugalkraft) empfunden wird. Die Reaktionskraft ist aber keine äußere Kraft, die etwas beschleunigen kann. Der Mensch, wenn er als Insasse am Geschehen beteiligt ist, mißversteht sein Gefühl und gab ihm in diesem Fall einen Namen. Fliehkraft ist aber nur ein Gefühl und keine physikalische Größe.
Daß es eine Fliehkraft gar nicht gibt, ist inzwischen erkannt, aber noch nicht zu Grundschulen und Lehrbuchschreibern vorgedrungen. In Foren im Internet sowieso nicht, da haben Altkluge mit "Alt"wissen aus der Schule die Stammtischhoheit.

Würde der Beschleunigungsmesser in seiner Meßrichtung in Fahrtrichtung im Auto installiert, so würde die Kugel in ihm beim Beschleunigen nach hinten gehen, also eine Kraft von hinten nach vorn und beim Bremsen umgekehrt nach vorn, also eine Kraft von vorn nach hinten, anzeigen. Beide äußeren Kräfte werden ebenfalls von den Rädern durch deren Kontakt mit der Fahrbahn erzeugt.

Ein Beschleunigungsmesser zeigt also indirekt eine äußere Kraft an.
Was aber sind Kräfte?
Kräfte sind Vektoren. Immer!
Deswegen bestehen sie aus Zweierlei: einem Wert und einer Richtung, in die sie wirken.
Und letztere wird regelmäßig ignoriert: "Das ist doch klar, da braucht man doch nicht drüber zu reden!"
Wirklich? 

Zweites Beispiel.
Der Beschleunigungsmesser wird senkrecht auf den Tisch gestellt. Er mißt nun Beschleunigungen in vertikaler Richtung. 
Was zeigt er an?
Die Kugel bewegt sich nach unten, also wirkt eine äußere Kraft auf das Meßgerät von unten nach oben ein!
"Aber, das kann doch gar nicht sein!"
Der Beschleunigungsmesser sagt es aber ganz klar. Und warum sollte er lügen? Er weiß doch gar nicht, wo er mißt.
Oder ist etwas falsch an seiner Konstruktion? Nein.
Also muß das Meßergebnis auch akzeptiert werden, zumal das Allgemeingültigkeitsgestz
auch für Meßwerte gilt! Sie dürfen nicht einmal so und ein anderes Mal anders interpretiert werden. Wenn man Meßgeräte baut und dann ihre Ergebnisse nicht wahrhaben will, sollte man die Physik verlassen und Märchenerzähler werden.

Nun glaubt ja alle Welt, daß sich die Kugel im Beschleunigungsmesser durch die Schwerkraft nach unten senkt. Das läßt die Physik der Messung aber nicht zu.
Das, was die Kugel im Gerät mittelbar aufzeigt, ist eine äußere Kraft, die von außen als Aktionskraft auf das Gehäuse des Meßgerätes einwirkt. Die Kugel wehrt sich
darin nur gegen ihre Mitbeschleunigung mit ihrer Reaktionskraft, entstehend aus ihrer Massenträgheit. Kugel wie Autoinsasse können keine Aktionskräfte ausüben. Deswegen zeigt die Kugel im Beschleunigungsmeßgerät definitiv nur die Richtung der äußeren Aktionskraft an, und die geht auch auf dem Tisch vertikal von unten nach oben.
Einstein erkannte das richtig und verdeutlichte es mit einem Vergleich.
Ein Mensch in einer sich stetig beschleunigenden Fahrstuhlkabine im freien Raum spürt die gleiche Schwere wie auf der Erdoberfläche, wenn die Beschleunigung ein g ist und von unten, dem Kabinenboden nach oben Richtung Kopf des Insassen wirkt. Genau so sinken wir im Auto auch nicht von oben nach unten in die Polsterung des Sitzes, sondern der Sitz beschleunigt uns auch hier von unten nach oben wie die Kugel im Beschleunigungsmeßgerät uud Einsteins Mann im sich beschleunigenden Fahrstuhl. Einstein stellte damit fest, daß "Schwere" und Gewichts"kraft" identisch sind, nämlich eine Reaktionskraft auf eine Beschleunigung. Aber das wird bis heute ignoriert.

Kräfte gibt es überdies auch noch nur paarweise, eine Kraft allein gibt es nämlich nicht, nie! Also sind Kräfte in Größe und Richtung und Aktions- und Reaktionsanteile zu benennen. Nur einen dieser vier Parameter einer Kraft bei physikalischem Denken weg zu lassen,
führt unweigerlich zu Pseudophysik.

Die Anziehungskraft wird als Einzelkraft ohne Gegenkraft (ein fallender Mensch verspürt ja keine Beschleunigung) dargestellt, das ist eine Ausnahme und Ausnahmen macht die Natur nicht. Da die Schwerkraft Körper beschleunigt, ohne daß die sich mit ihrer Massenträgheit wehren, wird
sie als eine Nicht-Newton'sche Kraft angesehen. Schon wieder eine Ausnahme! Es ist nur eine Erfindung. Mit Ausnahmen läßt sich prinzipiell alles erklären, weshalb das Pseudophysik ist. 

Vorgänge der Natur nur mittels Ausnahmen erklären zu können,
beweist nur eines und das ganz sicher: daß man nichts weiß! 


Wie auf der Erdoberfläche die Beschleunigungskraft von unten nach oben entsteht, erklärt sich erst, wenn erkannt ist, was Gravitation ist. 

Ein Beschleunigungsmesser ist unbestechlich und macht die klare Aussage,
daß auf der Erdoberfläche eine Aktionskraft von unten nach oben wirkt.
Sie gibt uns das Gewicht nach Newtons Kraftformel,
so, wie es Einstein richtig erkannte.
Eine "Schwere" neben Kraft und eine Fliehkraft und eine Anziehungskraft,
die Beschleunigungen nach unten erzeugt, gibt es nicht.
Warum ein Körper kräftefrei fällt, was ja Grundlage der allgemeinen Relativitätstheorie ist,
siehe in "Gravitation".

 

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